2019-2023,  2023,  Peru,  Südamerika,  Unterwegs

Paracas – die kleinen Galapagos

In Lima haben wir unseren weiteren Weg recherchiert und da wir uns die “echten” Galapagos nicht leisten können, haben wir die Ballestas-Inseln entdeckt. Sie gelten als die “kleinen” Galapagos Inseln. Dort gibt es eine reiche Tierwelt, darunter Seelöwen, Pinguine und eine Vielzahl an Vogelarten.

Wir fahren mit dem Bus von Lima nach Paracas, unsere erste Bustour. Der Bus ist erstaunlich bequem und wir haben sogar einen Vorhang zwischen uns, falls wir unsere Privatsphäre brauchen. 😉

Wir fahren durch eine traurige Wüstenregion von Lima bis hier runter und diese geht weiter bis zur Atacamawüste hinab. So lebensfeindlich hatten wir Peru gar nicht erwartet. Es stellen sich uns so viel mehr Fragen, als es Antworten gibt.
Warum leben hier Menschen? Warum lebten hier die Inca? Wie bewässern die das? Wieso wächst hier Wein? Wieso überall Betonmauern und halbfertige Häuser im Nirgendwo?
Manche Antworten haben wir bekommen, klingen dennoch unglaublich. Auch die Aussage, dass Lima die zweitgrößte Wüstenstadt der Welt sei, hören wir zum ersten mal…

Angekommen in Paracas beziehen wir unser Zimmer und gehen dann gleich in den Ort um was zu Essen und einen Anbieter für die Bootstour zu finden. Die Suche ist nicht so einfach, aber wir finden einen Anbieter der uns ein gutes Angebot macht. Am nächsten morgen, können wir schon mit dem Boot rausfahren. Hier in der Umgebung gibt es noch ein Nationalreservat, die ist ein geschütztes Gebiet mit einer beeindruckenden Wüstenlandschaft, die an den Ozean grenzt. Man kann auch dorthin Touren buchen und Wanderungen unternehmen, die Tierwelt beobachten und die Landschaft genießen. Dies haben wir nicht gemacht, da wir an der Tierwelt auf den Inseln mehr Interresse haben.

Am nächsten morgen geht es früh los. Wir kommen am Hafen an und sind überrascht über die Massen an Menschen. Wo waren die gestern?

Unser Anbieter wartet auf uns und bleibt mit uns in der Warteschlange bis wir in unser Boot einsteigen. Dann geht es los. Wir fahren erst an der Küsten Linie entlang, um an einem Wüstenhügel an der Küste, einen Dreizack (oder Kaktus) (Candelabro-Geoglyphe) der in der Hügel geritzt ist, anzuschauen. Nicht weit von Paracas entfernt sind die berühmten Nazca Linien, warum dieser Dreizack hier ist, weiß man nicht und auch nicht was er für eine Bedeutung hat.

Wir bestaunen den Dreizack und dann geht es raus zur Isla Blanca. Kaum sind wir in der Nähe der Insel tauchen erst mehrfach Delfine auf, dann Seelöwen (2 Arten), und dann kämpfen sich zwei kleine Pinguine (kleinste Art der Welt) erstaunlich leicht den steilen Felsen der Isla Blanca hinauf.
Oben warten tausende Komorane (verschiedene Arten), Pelikane und vieles mehr. Die Ballestas sind wirklich bis auf den letzten cm besiedelt und beschissen. Das ist wörtlich gemeint. Alle paar Jahre wird die Kacke abgekratzt und als Dünger verwendet.
Nicht auszumalen, wieviele Tiere hier noch leben würden, wäre heute nicht ständig der Satz gefallen „diese Art ist vom Aussterben bedroht, weil die Fischer sie gegessen haben“. Hatten wir eigentlich erwähnt, dass wir Vegetationsjunkies sind?
Haste genug Vegetation, musst du nicht die Seelöwen und Pinguine wegsnacken…


Selbst auf dem Weg zurück zu einem vollständig von Kormoranen besetzten Wrack, muss unser Boot ständig auftauchenden Seelöwen und Delfinen ausweichen. Wieder an Land sind wir sehr begeistert von dem was wir an Tieren, sogar zwei Pinguine, gesehen haben.

Den Rest des Tages organisieren wir unsere Weiterfahrt nach Ica (Oase von Huacachina) und erkunden den Ort noch etwas. Es gibt fußläufig einen Strand an dem wir eine Weile verweilen. Dort sehen wir drei Camper die durch Südamerika reisen.

Viele Peruaner machen hier an den Stränden (Playa Roja und Playa La Mina) ihren Strandurlaub. Es ist auch ein guter Ort für Kitesurfer oder Windsurfer, denn hier gibt es ideale Bedingungen für Anfänger und Fortgeschrittene.

Für uns ist der Küstenort Paracas ein furchtbarer Massentourismusort mit Betrug und Abzocke, wo man hinschaut. Wir hatten trotzdem eine schöne Zeit dort. Wenn man wenig Geld hat, ist dies eine gute Alternative zu den Galapagos, ob es mit den Galapagos mithalten kann, können wir nicht sagen. Uns hat es sehr gefallen, dass wir soviele Tiere sehen konnten.



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