wer. und. warum.
wir.
Wir beide sind auf Reisen. Wir beide das sind Ute und Björn.
Wir sind im Mai 2019 gestartet und wollten “nur” 1-2 Jahre um die Welt fahren.
Nun sind wir seit fast 4 Jahren unterwegs und eigentlich fangen wir erst an.
Dass eine Weltreise überhaupt eine Option sein könnte für Menschen, die zwar immer viel gearbeitet aber nie viel verdient haben, hätten wir uns nie vorstellen können.
Obendrein ist einer von uns mit mehreren chronischen Problemen belastet, die teilweise zu bis zu 12 kg medizinischem Gepäck führten.
All das hat uns aber nicht gestoppt und wir haben angefangen zu reduzieren, Verträge zu kündigen und runter zu fahren, bis wir ein Jahr zusammen hatten. Und dann kam das Schicksal und gab uns ein wenig Trinkgeld oben drauf.
warum?
Ganz einfach. Warum eigentlich nicht.
Wir wollten nicht mehr warten.
Warten, dass Feierabend ist, dann dass Wochenende ist, dann dass wir Urlaub haben und dann auf die Rente.
Und dann gibt s da diese Freunde, die jung sterben. Gar nicht so wenige. Und jeder wollte noch.
Und dann wird dir klar, dass du sterben wirst. So oder so. Warum nicht zufrieden oder wengistens zufriedener?
Und wir wollten nicht mehr auf das gute Wetter warten.
Als Hamburger haben wir teils Wochen gewartet auf die paar Tage Sommer, die immer in der App angezeigt wurden, aber immer in 2 Wochen Ferne blieben, egal wie die Zeit verging. Jahr um Jahr.
Während wir von heißen Sommern in Deutschland hörten.
Es gipfelte darin, dass ich (Björn) auf Dienstreisen etwa auf Höhe Hannover nach Norden jedes Wochenende unter eine Wolkendecke fuhr.
Das muss doch auch anders gehen. Wir wussten nun: Es gibt sie da draußen und ich habe Ute einen Tag eingepackt und bin nach Hannover gefahren und … tatsächlich fuhren wir wie vorhergesagt unter der Wolkenschicht heraus in die Sonne.
Da geht mehr. Mehr mit Wärme, mehr mit Zeit.
Außerdem hatten wir nach dem Abi nicht Zeit oder Geld wie andere, um die Welt oder in die Ferne zu reisen. Damals als man noch so schöne Ecken sehen konnte, die heute schon verbaut – versaut sind.
Wir könnten ewig warten oder fahren.
Und so haben wir gekündigt.
Kein Grafiker mehr und keine technische Officemanagerin mehr.
Einfach Ute und Björn.
kurzfassung.
Wir haben ein halbes Jahr die Wohnung aufgelöst, den Schrebergarten aufgelöst, eine Schulter operieren lassen und in dem Zustand einen Kastenwagen ausgebaut.
Wir sind mit dem Kastenwagen nach Polen, um Frankreich und Spanien Portugal gefahren und zurück.
Haben ihn verkauft und sind mit dem Rucksack für 2 Jahre um die Welt. Daraus wurden nur 4 Monate.
Thailand, Cambodscha, Vietnam, Laos …
Dann waren wir hier und mussten irgendwo wohnen und kauften einen neuen Wagen, bauten den in 3 Wochen aus und sind erstmal durch Deutschland nach Spanien und Frankreich, dann über Schweden, Finnland runter nach Griechenland und durch die Türkei, Bulgarien, Rumänien, Polen zurück um dann mit dem Flieger nach 3 Jahren wieder in Laos anzusetzen..
Insgesamt sind wir mit unseren beiden Kastenwägen 70.000 km durch Europa gefahren.
Unsere bisherige Route findet ihr hier
und nun?
Weiter, bis wir nicht mehr wollen.
Und zurück? Ja, vielleicht raus aus der Stadt oder doch woanders auf der Welt?
Alles ist möglich. Alles ist offen. Täglich treffen wir Menschen, viel mehr als im Leben zuvor und durch diese Kontakte, werfen wir praktisch jedesmal eine neue Kugel in unser Roulette und es gibt neue Optionen. Woher sollen wir heute wissen, welche Tür sich für uns öffnet?
Wenn wir das versuchen zu beinflussen, verhindern wir genau das.
Wir haben gelernt, dass es beim Reisen gar nicht um Orte, sondern um Begegnungen geht. Und auch dass es beim Glück genau darum geht.
Und wir verändern uns fast ohne unser Zutun. Wir wissen um unser Glück. Wir wissen, dass es nicht nur Spaß ist und wir verstehen plötzlich, dass Dinge nicht nur so sein müssen, wie sie sind.
Vorher haben wir es gewusst, jetzt verstehen wir es. Dass das ein Unterschied ist, haben wir auch erst jetzt verstanden.