Cusco
Cusco ist der Nabel der Welt. So sahen es wenigstens die Inkas. Erstmal ist der Nabel der Welt überschwemmt mit braunschlickigem Wasser, an dessen Rändern Berge von Müll aufgetürmt sind, die von Hunden auseinandergerissen werden, als wir mit dem Nachtbus in die Stadt hineinfahren.


Unser Hotel liegt in den kleinen Strassen nahe des Marktes und wir müssen uns am ersten Morgen gegen eine so noch nie gekannte Menge an Händlern und Dienstleistern zur Wehr setzen, die nie mehr als 1 Sekunde verstreichen lassen, bevor uns der nächste anspricht. Als wir uns aus dieser Situation befreien und mehr in die Nebengassen verschwinden, auf der Suche nach bezahlbarem, nicht maßlos überteuertem Essen und besonders Kaffee, entspannt sich die Situation langsam und wir können die historischen Bauten genießen. Aber immer wieder schleicht sich auch die Frage ein, ob sich eigentlich die Nonnen und Priester, die hier herumlaufen, manchmal auch ein wenig schämen, für die Gräueltaten, die hier im Namen der Kirche begangen wurden und die selbst in den Gebäuden gegenwärtig sind. Die Auslöschung eines ganzen Volkes und all seiner Spuren. Zum Glück ist das nicht komplett gelungen. Die Peruaner sind sich ihrer Geschichte wieder bewusst, zeigen sie stolz und so ist es nicht eine Heiligenfigur, die uns als erstes in Cusco begrüßt, sondern die riesige Statue des Inka Pachacutec, der das Inkareich stark erweiterte.


































Da wir Informationen brauchen, machen wir uns auf den Weg und werden in der Information der Kulturbehörde so herablassend behandelt, wie selten auf dieser Reise. Da der Zug zum Machu Picchu inzwischen horrende, maßlos übertriebene 120 Dollar kostet, einfach weil man es kann, reisen viele über den Alternativweg (Bus und anschließende Wanderung) an. Das ist legal und extra so ausgebaut. Als wir nach Tickets fragen und sie sagt, wir bräuchten Zugtickets, wir antworten, dass wir die nicht brauchen, weil wir den anderen Weg nehmen, sind wir für sie im wahrsten Sinne „Abschaum“. Deutlicher als sie es gezeigt hat, kann man es kaum ausdrücken. Peru zeigt sich hier von seiner widerlichen und gierigen Seite. Nach dieser Erfahrung meiden wir taktisch die Tour-Offices in der Nähe und gehen weit in eine Seitenstraße, bevor wir dort nachfragen und haben richtig viel Glück: Javier nimmt sich Zeit, erklärt was wir ohne ihn machen könnten, wo er uns helfen kann, was es für Alternativen gibt. Er verdient erstmal nichts, aber steht uns per Whatsapp zur Seite und wir buchen aus der Ferne Transporte, die wir ihm bei unserer späteren Rückkehr erst bezahlen sollen. So geht s also auch.



































In der Markthalle finden wir bezahlbares und auch abwechslungsreiches Essen. Wir trinken und essen uns durch Jugos, Joghurtbowls und Avocadosandwiches.
Vor der Markthalle zieht eine kleine Parade vorbei. Es ist die erste Gruppe von hunderten, die wir noch sehen werden, denn wir kommen genau zum wichtigsten Fest der Stadt an. Virgen de la Natividad.










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