Lombok
Heute geht es mit 4 Monaten Verspätung nach Lombok. Im Januar mussten wir die Pläne abbrechen, weil wir unter einem Reiseburnout litten und in das schöne Häuschen bei Mega in Bali einzogen.
Aber nun ist es soweit. Unser Plan bis jetzt: Lombok und dann weiter nach Flores. Keine Komodo Island, denn erstens sind die Eintritte jetzt extrem erhöht worden (immerhin sind die 3000$ vom Tisch aber 200$ sind auch ne Menge) und zweitens werden aus Geldgier inzwischen die Drachen sediert, damit Touristen direkt neben den Tieren Selfies machen können. Auf keinen Fall.
Am Flughafen treffen wir einen verzweifelten Deutschen, den Scoot gerade den Flug gestrichen hat und mitgeteilt hat, dass er in Singapur jetzt 4 Tage warten muss.
Aber wir erfahren viel über tauchen und Tauchunfälle.
Dadurch verfliegt die Zeit und schon sind wir im Flieger nach Singapur. Schade, dass der Plan, so wenig wie möglich Flüge zu nutzen einfach nicht funktioniert, weil es fast gar keine Internationalen Fähren gibt.
In Singapur hauen wir uns die Nacht um die Ohren, bevor wir morgens nach Lombok weiterfliegen und ganz wider Erwarten eine sehr grüne Insel mit vielen Reisfeldern vorfinden. Im Gegensatz zu Bali, das ja inzwischen zur Hälfte Stadt ist, ist Lombok dünn besiedelt.
Der Flughafen erinnert dann auch eher an Mulu Borneo, der bei einem ankommenden Flug zum Leben erwacht und dann gleich wieder einschläft. Unser Fahrer wartet. Wir haben so einen Hunger aber wir müssen weiter. Unsere Unterkunft war super bewertet. Weit draußen auf dem Dorf, keiner hat geschrieben, das wir in einem Stall wohnen, ohne Wifi (im neuen Land), dennoch mit Moschee direkt nebenan und ohne Waschbecken oder warm Wasser.
Aber das Essen ist gut. Finden auch die Katzen…
Während die erste Unterkunft uns sofort lehrte, was es heißt in einem muslimischen Land zu sein, in dem die Moscheen nicht nur zum Gebet rufen, sondern die gesamte Predigt übertragen, teils von Kindern ins Mikro geschrien und aus vielen Moscheen gleichzeitig, war der Kontakt zu den Locals sofort aussergewöhnlich gut.
Mehr als in jedem Land bisher kamen wir hier ins Gespräch. Überall wurden wir angesprochen, uns wurde geholfen, mit Händen und Füßen. Man begleitete uns, stellte uns Hotspots zur Verfügung. Eine Frau in einem Dorf, strahlte Ute an und wollte sie eigentlich umarmen, hatte keine Worte für das was sie sagen wollte.
So viele Situationen hatten wir in den ersten Tagen, in denen wir kein Internet hatten, keinen Roller fanden und auf all das angewiesen waren. Wir wollten es ja untouristisch. Ich fühlte mich ein wenig wie früher auf Interrail. Am schwierigsten war der Moment, als wir von unserem angeblichen Rollervermieter in ein verlassenes Wohngebiet mit ganz viel Bargeld gelotst wurden und wir partout keine Zeit angeben wollten, wann wir kämen. Zum Glück. Da war irgendwas seltsam.
Stattdessen fuhren wir stundenlang mit dem kaputten Roller der Unterkunft in die Hauptstadt und fanden nur geschlossene Verleihe vor. Und ganz plötzlich, mehr durch Zufall bekamen wir unseren Mustang. Den perfekten Roller für die nächsten Wochen, um die Insel zu erkunden. Unsere erste Unterkunft im Stall, war dann auch schon die schlechteste Unterkunft. Ab hier wurde alles noch viel besser. Ausser das mit den Moscheen. Das wurde noch viel schlimmer…