Luang Prabang
Zurück in Luang Prabang.
Eigentlich war es gar nicht der Plan hierher zu fahren, aber nachdem wir den Thakek Loop gecancelt haben und Luang Prabang nun durch den Schnellzug so einfach erreichbar geworden ist, war die Entscheidung da, meinen Geburtstag dort zu feiern, wo wir im ersten Jahr unserer Reise so glücklich waren, so viele Menschen kennengelernt haben und uns wirklich wie zuhause fühlten. Wir waren ja auch eine Ewigkeit hier.
Wir mieten uns in einem schönen Hotel in der Altstadt ein.
Leider lasse ich meine Tasche in einem der Shuttlevans vom Bahnhof stehen und es gibt in den nächsten Tagen scheinbar keine Chance darauf, sie wieder zu bekommen. Zum Glück ist kein Pass, kein Geld und keine Karte darin, aber es ist das Equipment, dass man in Asien nicht bekommt (auch wenn es hier hergestellt wird). Vom VPN-fähigen Mobilerouter, 2 richtig gute Ladekabel, einer super guten Powerbank und natürlich einer tollen Tasche ist alles weg. Das ist richtig doof.
Auf Don Det hatten wir erfahren, dass in Luang Prabang ein Lichterfestival, ein Bootsrennen, Ethnic Festival und Coffeefestival stattfindet. Man findet in der Stadt kaum Infos. Selbst die Hoteliers wissen oft nichts oder es ist falsch.
Am Ende stellt sich heraus, dass alle Infos, die wir am anderen Ende des Landes bekommen haben richtig waren und fast alle Infos in Luang Prabang falsch. Wir beschließen also viel länger zu bleiben als geplant. Über eine Woche.
Zu unserem Glück kommen unsere indischen Freunde Navneeth und Shishira nach zwei Tagen an und wir haben eine großartige Zeit zusammen.
Kuang Si Wasserfall
Gemeinsam mit unseren Freunden Navneeth und Shishira kehren wir zurück zu einem unserer Lieblingswasserfälle. Wir sind ein wenig überrascht, was in 2 Jahren passiert ist. Statt einfach vor dem Eingang zu halten, gibt es jetzt ein riesiges Welcome- und Ticketcenter 1km vor dem eigentlichen Eingang und wir werden mit Elektroshuttles zum Eingang gefahren. Dahinter ist zum Glück alles wie zuvor. Das Wasser ist um diese Jahreszeit natürlich nicht so blau wie letztes mal aber auch nicht braun, sondern grünlicher. Dafür fällt viel mehr Wasser hinunter.
Wir arbeiten uns auch ein weiteres mal hinauf über den großen Fall und dieses Mal baden wir auch im eiskalten Wasser. Damit sind wir überhaupt das erste mal im Wasser in Asien.
Dann kommt natürlich wieder Regen und wir drängen uns mit anderen Zusammen unter ein Dach, bevor es mit dem Roller nachhause geht. Nach einer Stunde kommen wir an und genießen die Stadt, die in Vorbereitung auf das Lichterfest jeden Tag mehr und mehr Laternen aufhängt…
Das Lichterfest hat noch nicht begonnen. Es wird erst am 11.10. bei Vollmond stattfinden, an dem das buddhistische Fasten endet. Aber schon jetzt kommen immer mehr große Limousinen mit Flaggen an der Kühlerhaube in die Stadt. Immer mehr Gruppen und es wird spürbar voller. In allen Tempeln wird an großen Booten gebastelt, meistens Drachen. Es werden Freihand Drahtgestelle gebaut, die mit Papier überzogen werden. Diese bunten Boote stehen mit Kerzen bestückt bereits abends vor den Tempeln. Zusätzlich sind jetzt schon hunderte Laternen überall auf dem Boden und in der Luft um die Tempel herum. Auch die Straßen der Stadt werden immer bunter. Man merkt wie sich die ganze Stadt auf den Höhepunkt zubewegt, wenn die Boote in einer Prozession durch die Stadt in den Mekong getragen werden.
Zeitgleich gibt es am Old Heritage Haus Ausstellungen und wir schleppen mit den Laotinen ihre Kartons zu ihren Ständen. Das kann man ja nicht mit ansehen, wie die sich abschleppen.
Wir probieren uns durch allerlei Leckereien und lernen neues kennen.
Außerdem war das der Tag meines Geburtstages.
Die Tage verbringen wir in kühlen Cafés, mit unseren Freunden oder versuchen auf die ein oder andere Art in die Denkweisen der Laoten einzutauchen, um doch noch meine im Bus vergessene Tasche wieder zu bekommen. Ich glaube nämlich nicht daran, was unsere laotische Freundin sagt, dass die sofort geklaut wird. Ich habe die große Menge der Laoten ganz andere erlebt und glaube eher daran, dass Strukturen für zurückgelassene Dinge fehlen und auch Anrufe nicht zum Erfolg führen, weil es auch dort keine Kommunikationskanäle, über die notwendigen hinaus gibt. Wie recht ich damit haben soll wird sich erst in einigen Tagen herausstellen.