Mali Ston und die Halbinsel Peljesac
In Mali Ston verbindet die längste Stadtmauer Europas die beiden Ston-Städte über eine Berg hinweg. Damit war es den Römern möglich die 90km lange Halbinsel und die Salinen zu beschützen. Wir sind aber dran vorbei gekommen und nicht nur das: Wir haben sie sogar erstürmt. Nicht ganz so agil, wie die Römer… – (mussten die immer da hoch rennen?) aber trotz Regens klettern wir hoch runter hoch runter. Sie erinnert an die chinesische Mauer, wie sie so über extrem steile Berghänge klettert. Das Tal dahinter ist noch idyllisch. Noch. Denn momentan wird am Rande der Salinen, die neue Bosnien-Umgehungsstraße gebaut.
Die Halbinsel Pelješac ist viel länger als erwartet. Auf unserem Weg an die Spitze der Insel durchfahren wir einige unglaubliche Landschaften mit atemberaubenden Ausblicken. Die Fahrt ist lang und sehr abwechslungsreich. Vorbei an stillen Gewässern mit uralten Höfen, durch Weindörfer, hinauf auf schwindelerregende, weitgehend menschenleere Berge, dann wieder liegen Städte weit unten am türkisen Wasser. Es gibt alte Klöster, eine stille Lagune im Norden, immer wieder neue Felskämme und grandiose Aussichten auf die Nachbarinsel mit ihrer kleinen Altstadt. Wir erkunden viele kleine Orte und stellen fest, dass wir hier noch einmal ein ganz neues Bild von Kroatien kennengelernt haben. Allerdings haben das scheinbar viele Deutsche. So wirkt es manchmal ein wenig befremdlich, wenn man entlang eines Ufers fährt und überall nur deutsche Schilder sieht auf denen “Betreten verboten”, “Privatgrund” usw steht. Wie wir Deutschen halt so sind. “Meins!!!!”.
Aber, dass man sich hier niederlassen möchte, lässt sich schon nachvollziehen. Wenigstens wenn man ein ruhiges Leben wünscht.
Es wird nur noch kurze Zeit dauern, bis die Brücke auf die Insel freigegeben wird, mit der man in Zukunft Bosnien umgehen kann. (Wer es nicht weiß: Kroatien ist hier nämlich auf wenigen Kilometern von Bosnien unterbrochen.) Die Bagger fräsen sich bereits durch die bisher unberührten Berge im Süden der Halbinsel, wobei sich von Norden kommend, wahrscheinlich eh, die Überfahrt mit einer Fähre lohnt. Wie gesagt, die Halbinsel ist 90 km lang und ganz im Süden mit dem südlichen Teil Kroatiens verbunden.