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Singaraja, eine Woche mit traumhaften Ausblick

Heute geht es ein zweites mal nach Singaraja.
Dieses Mal mit Gepäck. Wir haben Respekt vor diesem Teilstück, weil wir bereits die letzen Tage gemerkt haben, dass die Trucks hier rücksichtslos ihre Priorität durchsetzen, was sonst auf Bali selten der Fall ist.
Aber wir kommen in einem Stück an. Kämpfen uns immer weiter den Berg hinauf, denn unsere Unterkunft liegt genau genommen ca 7 km den Hang hinauf.
Das starke Motorbike schafft die enormen Steigungen am Ende fast nicht mehr. Doch dann sind wir da und stehen mit offenem Mund vor unserem Stelzenbungalow für die nächste Woche.
Der Ausblick ist einfach atemberaubend.
Wir konnten bei der Bechreibung erst nicht glauben, dass wir sowohl Meer-, Stadt-, Berg- und Hofblick haben sollten. Wir haben sogar noch Reisterassen-, Blumenterassen- und alles was es sonst noch gibt Blick. Unten gibt es zwei Hängematten im OG ist der Balkon und das Schlafzimmer und das offene Bad. Hier gehen wir nicht mehr weg. Da wir eh eine Woche auf die Immigration warten müssen, wird das unser Stützpunkt für die nächste Woche.


Ohne Roller kommst du hier nicht weg. Das Essen im Restaurant würden wir bei Booking mit „ok“ bewerten, um niemandem auf die Füße zu treten. Das heißt: Man muss lange fahren, um etwas zu essen zu finden, einzukaufen oder gar einen Kaffee zu schlürfen. Aber wir kommen vom Land. Da ist das ganz normal, nur nicht so steil, und so düsen wir die nächste Woche von Ost nach West, hinauf in die Berge, hinab ans Wasser, von Café zu Café.

The real hidden place.
Unser Häuschen, in den Bergen hinter Singaraja hat einen Haken. Das hauseigene Essen ist nicht wirklich existent und so sucht Ute nach Alternativen. Nicht einfach. Wir sind weit weg von allem. Hier gibt es zwar ab und zu vor ein paar Häusern Bakso (balinesische Suppe), aber etwas zum Hinsetzen oder gar Aufenthaltsqualität (deutsches Lieblingswort) gibt es nicht. Doch dann entdeckt Ute Monks Kitchen. Sieht stylisch aus. Hier draußen? Wo? Da drüben, über die nächste Bergkuppe.
Man müsste es eigentlich von hier sehen können. Man kann nicht einfach rüber fahren, sondern muss die Wege auf Bergkämmen steil bergab, über den Fluss, Tal, Canyon und trüben wieder steil rauf, dann extrem steil runter durch eine Kurve in der jede Art von Belag endet und einem Metreoritenkraterstraße platz macht. Hier ist fahren kaum möglich. Judas springt vom Motorrad mit den Worten: „Ich laufe“ und ich kämpfe mich zwischen weggebrochenen Teerresten, Steinhaufen und Geröll steil bergauf. Oben angekommen müssen wir die Karte zur Hand nehmen. Doch hier soll es sein.
Holzschilder ohne Beschriftung. Ute geht rein.
„Are you open?“ „Yes!“

Und dann das! Ein fancy Restaurant mit Blick über die Reisfelder, toll eingerichtet, klasse Essen und wir sind natürlich die einzigen Gäste. Wer sollte hier auch herkommen? Selbst das Personal, das am restauranteigenem Naturwasserpool gerade ein paar Fotos mit seiner Liebsten machen wollte ist überrascht. Kundschaft!
Die Leute sind toll, wir kriegen tolles Essen für höhere aber noch bezahlbare Preise. Das meiste ist es absolut wert.

Hier verbringen wir viele Tage. Ich streife mit (ich kann seinen Namen nicht schreiben) durch die Felder und wir quatschen über die Welt, Blumen, Wasser, Nestlé, Jermany, Bali, rich oder nicht rich.Jedesmal wenn wir herkommen treffen wir auf dem Weg die gleiche Familie, die Ute fragt, ob sie zu Karins Familie gehöre (Google zeigt „Karins Hut“ hinter dem Warung), da sie genauso aussähe. Während hinter uns die Gewitter in den Bergen toben, blicken wir über die Reisfelder und Hügel hinab zum Meer, hören chillige Musik und genießen das Leben. Ein echtes Highlite und ein echter Secret Place.

Von Lovina hatten wir uns tatsächlich mehr erhofft. Stattdessen finden wir eine von deutschen überrannte Küste. Man merkt es sofort, an dem nicht mehr vorhandenen Blickkontakt, dem nicht mehr nicken oder Lächeln. Das lässt uns Deutsche wie auch Russen treffsicher auf der ganzen Welt erkennen. Die Küste hat leider weder schöne Strände, noch irgendeinen Vibe.
Delphintouren kann man hier auch nicht machen, da die Touren, die Tiere regelrecht jagen, was genug Leute nicht zu interessieren scheint. Stattdessen treffen wir auf jede Menge Silberrücken, die scheinbar zum Ablaichen hierher gekommen sind, denn das Wort fortgeschrittenes Alter, trifft es nicht mal mehr Ansatzweise. Unser Respekt. Solch eine Strecke (denn es sind Reisende und keine Auswanderer), in dem Alter und sich gegenseitig stützend zurückzulegen ist eine Leistung. Ok, ich hätte fast eines von den Exemplaren mit dem Roller erlegt, da es einfach gar nichts mehr mitbekommt, was um ihn herum passiert, aber darauf muss man auf Bali ja immer gefasst sein.
Das Pendant dazu findet man in nahen ziemlich guten Café: Dort sind Unmengen von deutschen Teenagern, die weder Benehmen gelernt, noch wie man sich anzieht. Endlich mal wieder für meine Landsleute fremdschämen. Ich muss sagen, das war schon länger nicht mehr so, aber hier sammelt es sich scheinbar. Man erwartet geradezu, dass jeden Moment Mutti um die Ecke gelaufen kommt und schreit: „Zieh dir mal was an, deine Brüste hängen raus, so gehst du mir nicht raus spielen. So los, Zimmer aufräumen! “Warum man genau hier ist – also hier vorne am Wasser, das muss wohl an den Hotels liegen. Da oben wo wir wohnen, können wir es gut nachvollziehen. Denn hier ziehen sich die kleinen Ortschaften und Reisfelder kilometerweit die Berge hoch. Fast immer gepaart mit wunderschöner Aussicht, selbst wenn man das Meer wegen des Dunstes kaum sieht, sieht die Umgebung mit ihrer Natur, Kultur, sowie Architektur einfach atemberaubend schön aus. Dafür würden wir immer wieder kommen.

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