Bogotá, Kolumbien
Bogotá sollte unser Einstieg nach Südamerika sein. Nach vier Jahren Reise hauptsächlich in Asien und Europa, mussten wir doch auch einmal etwas anderes sehen.
Als wir 2019 diese Reise starteten, war Kolumbien noch nicht so sicher wie heute. Sicher ist dabei ein relativer Begriff, aber dennoch entwickelt sich das Land zügig in diese Richtung.
Dass Südamerika eine ganz andere Geschichte ist, wurde uns schon gleich klar:
Vom beschissenen und unfreundlichen Service von Avianca angefangen, wo noch nicht mal der Checkin, noch die Flugbegleiter bereit sind ein Wort english zu reden (was ein NoGo ist), über den schlechten Zustand des Interieurs, die Unmöglichkeit am Flughafen Geld abzuheben, den bereits im Sicherheitsbereich bestohlenen Gästen oder auch nur ins Wifi zu gehen, ohne kolumbianische Nummer, die man natürlich noch nicht hat und es auch nicht zu kaufen gibt, bis über die Transportmittel, die hier sehr sorgfältig gewählt werden wollen, wenn man sicher ankommen will. Darüber kann man einen eigenen Artikel schreiben und man muss sicher auch Abstriche machen, da wir das erste Mal natürlich mehr Vorsicht walten lassen, als wenn man schon öfter im Land war.
Während wir zuerst fast sicher waren, hier ohne Geld und ohne Internet am Flughafen leben zu müssen und die Unterkunft nicht erreichen zu würden, haben wir es am Ende hinbekommen sowohl Geld, als auch eine Internetverbindung zu bekommen und einen Uberfahrer, der uns in die schöne Altstadt von Bogotá fuhr, wo wir eine kleines Zimmer in einer einfachen aber schönen Unterkunft hatten. Das beste war die Familie, die die Unterkunft betrieb und uns mit allem zur Seite stand. Man begleitete uns zum Bus, obwohl wir versicherten, dass wir das hinbekämen, sie versuchten uns eine Sim Karte zu besorgen, sie versorgten uns mit Kaffee und Leckereien, die wir probieren sollten und besonders: Sie gaben uns ihre Nummer als wir abreisten, damit wir immer einen Kontakt im Notfall hätten. Einfach nur toll.
Die Altstadt Bogotás ist wirklich schön und gar nicht so klein. Man kann hier relativ sicher (tagsüber) durch die etlichen Gassen schlendern und in unterschiedlichsten Cafés und Restaurants einkehren. Es gibt viele Museen, die sonntags oft sogar umsonst sind.
So haben wir sowohl das Goldmuseum, Museo del Oro und das Mueum Botero (Maler der alles “dick” malt) angeschaut.
Es gibt genug echtes Leben, neben den ganzen Cafés für Touristen. Außerdem kann man hier auf den Hausberg zum Monserrate hinauffahren. Die Fahrt kostetet hoch und runter ca 6 € und kann frei mit der Seilbahn oder der Zahnradbahn bewälltigt werden. (Dienstags fährt nur die Seilbahn)
Von der Wanderung wird ausser wochenends abgeraten, da nicht genug Menschen auf dem Weg sind, um die Sicherheit zu garantieren.
Der Ausblick, die Kirche und die Cafés oben sind wirklich schön.
Die Verkaufsmeile weniger.
Die anderen Stadtteile, die man unbedingt bevorzugen sollten, weil man dort auch nachts draußen rum laufen kann und in denen die Partymeilen beheimatet sind haben uns überhaupt nicht gefallen. Zona Rosa, El Chico und Parque de la 93. Hier ist die Architektur nicht schön, die Orte sind austauschbar und zum Partymachen sind wir eh nicht hier.
In der Altstadt dagegen gibt es nicht nur schöne Architektur und tolle Grafitis, sondern auch viel echtes Leben. Am Sonntag abend gab es alle paar Meter Musik, Shows, Straßenkunst. Alle Foodstalls wurden herausgeholt. Wir müssen zugeben, dass wir bei Einbruch der Dunkelheit meistens zuhause waren, da wir neu in Südamerika waren und die Gefahren, vor denen auch die Einheimischen warnen, noch nicht einschätzen konnten, aber bereits diese Momente am frühen Abend waren so voller Leben, dass wir beinahe erahnen können, warum die Menschen Südamerika so lieben.