Cordóba
„Was habt ihr ein Glück“, jubelte meine Schwester Maja. Damit reagiert sie auf die Bilder, die wir ihr aus der ziemlich leeren Stadt Cordóba senden.
Schon, dass die Stadt im Kern an so klein ist, hatte uns überrascht. Im Kopf waren wir noch bei Sevilla.
Wir parkten direkt am Ende der Römerbrücke, auf der sich kaum Touristen aufhielten und waren daher praktisch sofort im Zentrum.
Wie üblich haben wir uns vorher nicht informiert, um diese Stadt alleine entdecken zu können und standen also bald staunend vor den Mauern der Mezquita Kathedrale, die eher wie eine riesige Moschee anmutet, was auch kein Zufall ist, da es eigentlich eine schöne große Moschee ist (war), in deren Mitte eine Kathedrale errichtet wurde.
Wer Tore und Türen liebt ist hier und in der ganzen Stadt auf jeden Fall gut aufgehoben.
Wir erkundeten die Altstadt und strichen durch die Gassen. Wir entdeckten einen typischen eckigen Platz wie in Barcelona, den Plaza de la Corredera, und landeten am Ende in den Gärten Huerto de Orive, wo wir im Schatten die Zeit genossen.
Cordoba hat gefiel uns sehr gut. Überall gab es schöne kleine Ecken. Die Stadt hat einen recht netten alten Kern. Wir haben allerdings auch einige Dinge übersehen und würden nächstes mal gerne die Gärten Alcázar von Córdoba sehen und das jüdische Viertel, das wir sicher durchstreift, aber nicht als solches wahrgenommen haben.
Man erkannte aber schon, dass für gewöhnlich mehr Menschen hier sind und dass eigentlich das übliche immer gleiche Tourismusprogramm abgespult würde, denn wir sahen auch einige Schalter und Haltestellen für die Doppeldeckerbusse und Pferdekutschen, die nun wirklich keiner braucht. Und wir sahen viele asiatische Beschriftungen.
Dadurch, dass kaum Touristen in Cordoba waren, war es angehem ruhig und als wir an der Kathedrale ankamen, wurde sie gerade geöffnet. Wir nutzen die Chance, da es relativ wenige andere Besucher gab. Das Innere ist beeindruckend, selbst wenn man sich nicht für dutzende Heiligenkapellen interessiert. Laut meiner Schwester hatten wir eine einmalige Sicht und Möglichkeit Fotos von den Gewölben zu machen, die sonst voll von Reisegruppen seien.
Der Eintrittspreis in die Mezquita Kathedrale kostet 11 Euro. Den Audioguide haben wir erst später entdeckt. Ohne Audioguide und Spanischkenntnisse bleibt es beim naiven Bestaunen der schönen Gewölbe, einiger beindruckender Bücher und viel Gold. Leider wurde die ursprüngliche Moschee durch den Wandel in eine Kirche ein wenig verschandelt. Je nach Sichtweise. Denn die Kirche, die in der Mitte der Moschee errichtet wurde ist auch beeindruckend. Wikipedia liess uns im Anschluss wissen , dass die Moschee mit der Begründung, dass hier zur Römerzeiten ursprünglich schon eine Kirche gestanden habe, wieder in eine Kirche verwandelt wurde, die aber in die großen Gewölbe der ehemaligen Moschee eingebettet ist. Das hat schon seinen Reiz. Von Außen ist besonders die maurische Architektur schön, weil fremdartig.
Wie klein Cordoba im Kern ist, sieht man auch daran, dass man von der Römerbrücke aus schon die Felder hinter den Häusern sehen kann.
Die Brücke und das sehr natürliche grüne Flussbettt war an sich schon sehr schön und das erste was wir bejubelt hatten. Das Haus in der Mitte des Flusses, der kleine Strand unterm Wachturm und der massive Dschungel im sehr breiten Flussbett, machen die Brücke einmalig.