Der Königsee & die deutsche Alpenstraße
Als wir an diesem Abend am Königsee ankommen fällt mir als erstes auf: Ach hier liegt Berchtesgaden, wo alle Klassenfahrten hin führten. Als zweite fallen uns die riesigen Parkflächen auf, die um 19 Uhr noch immer recht gefüllt sind, was uns in Corona Zeiten irritiert. Auf den Weg zum See runter kommen wir uns vor wie auf einem Flughafen. Erstmal durch die Shoppingmal. Rechts und links Shops.
Dazwischen für die Zeit und besonders für die Inkfektionsdichte viel zu viele Menschen und das obwohl eigentlich alles schon schließt. Auffallend durchtrainierte Menschen, muss ich zugeben. Wandern mach schon irgendwie fit. Mist. Aber auch alle in einer Art Uniform, damit man auch wie ein Alpenwanderer aussieht. Sonst hätten ja auch die Läden keinen Zweck. Am Anleger kann man erahnen, wie schön der See ist, den man nur über den Wasserweg erreichen kann. Die Schiffe fahren, Tickets für morgen kann man bekommen aber sie halten keine Abstände und belegen zwar auf der Hinfahrt nicht voll auf der Rückfahrt aber schon. Da sich hier nicht wirklich an Abstände gehalten wird und an Masken sowieso nicht, beschließen wir an diesem Abend, dass das einfach zu riskant ist. Wir haben uns doch nicht wochenlang um Abstand bemüht und im riskantesten Bundesland schmeissen wir uns dann ins Gedränge. Eine Quarantäne, wäre für uns technisch gar nicht umsetzbar.
Also fahren wir hinauf auf den Berg und übernachten auf dem Obersalzberg. Auch alles Namen, die man schon kennt. Hier also hat der Masenmörder seine Freizeit verbracht, die Anwohner entfernt und einen Landsitz errichtet. Den nächsten Tag fahren wir über die Mautstrasse, die sogar kurze Zeit durch Österreich führt. Die 15km haben tolle Aussichtspunkte. 8.50€ erscheinen mir im Nachhinein aber doch überteuert, für das Stück. Aber hier ist alles sauteuer. Als wir nämlich googeln, ob wir statt mit den Schiffen zu fahren eine Wanderung in den Bergen machen wollen und die Preise der Seilbahn aufrufen fallen wir fast aus den Wolken, als – ich glaube – 75€ pro Person aufgerufen werden. Das erinnert an Gibraltar, wo ich zum ersten mal solche Preise gehört habe.
Bei der Abfahrt von der Mautstraße bekommen wir große Probleme, weil unsere Bremsen heiß laufen und wir ständig anhalten müssen um zu kühlen, selbst wenn wir weit zurückschalten. Wir bewegen halt mehr als drei Tonnen. Das ist schon ein Unterschied zum PKW.
Wir fahren heute entlang der deutschen Alpenstraße, der wir die nächsten Tage bis Neuschwanstein folgen wollen. Wir fahren durch urige Orte und übernachten am Ende an einem kostenlosem Freibad.
Hier erfahren wir, dass das heiße Wetter in zwei Tagen einem ausgiebigem Regen weichen wird und so beschließen wir Gas zu geben und machen den nächsten Tag im Schnelldurchlauf. Wir besuchen einen Wasserfall und halten ab und zu an, um zu baden. Einigen Seen können wir nichts abgewinnen. So sind sie praktisch nicht nutzbar, wenn man nicht auf einer Promenade flanieren will.
Wir besuchen Kochel am See und der Campingplatz, auf dem ich früher war, ist leider ausgebucht und so fahren wir heute sogar noch hoch zum Walchensee, woran ich auch noch Erinnerungen habe. Dort picknicken wir im Abendlicht und fahren dann auf einen Stellplatz. Von dort aus wandern wir ein wenig die Mautstraße entlang um das letzte Sonnenlicht zu erhaschen, dass hier viel später verschwindet, als an unserem Picknickplatz. Berge eben.
Leider ändert sich die Wettervorhersage nicht und für morgen wird ab nachmittags sogar über Katwarn für Starkregen gewarnt, der das ganze Wochenende anhalten soll. Ich muss aber meine Mission, Ute einmal nach Neuschwanstein zu bringen vollenden. Und das in Zeiten ohne Asiaten und Amerikaner. Und ich werde es schaffen…
Infos:
Mautstraße