Kurzer Stopp in Madrid
Wir wollten so gerne einmal um die Welt. Damit meinten wir, in eine Richtung wegfliegen und aus der anderen wiederkommen. Aber die Flüge über Europa waren einfach deutlich günstiger und nur um den Flat Earthlern zu beweisen, dass sie unrecht haben, soviel Reisegeld zu opfern, macht wenig Sinn und streifen wir nach 11 Monaten Asien kurz Europa und machen 3 Tage Stopp in Madrid.
Wir bezogen unser kleines AirBnB direkt am Plaza Mayor und deckten uns mit Medikamenten ein, die wir nur in Spanien bekommen, schickten ein Paket (ohne Zoll, weil EU) nach Hause und – um ganz ehrlich zu sein – fraßen uns durch Lidl: Käse, Fuet, Joghurt, Äpfel, Feta. Man glaubt gar nicht, was man alles vermisst in all den Jahren in Asien.
Wir genießen den Hochsommer mit 37 Grad. Die Menschen tragen ihre schönsten Kleider. In den Parks, Cafés und auf den Plätzen tobt das Leben. Nie haben wir Madrid so nah erlebt.
Wir sind hundemüde, weil wir kaum geschlafen haben. (Verpasste Filme im Flieger nachgeholt). Aber es wird einfach nicht dunkel. Irgendwie gehen alle nicht ins Bett. Nahe des Äuqators wird s immer gegen 18 Uhr dunkel. Hier selbst nach neun noch nicht.
Mit der kühle der Europäer (ja auch der Spanier), der Unfreundlichkeit einiger Menschen, (wie zB den Bedienungen, der Metro-Hilfe), müssen wir uns erstmal wieder zurecht finden.
In den letzten 11 Monaten, ist uns einfach niemand unfreundlich oder herablassend begegnet. Niemand hat seine Position ausgenutzt und sei sie noch so klein und niemand hat im Vorbeifahren klar gemacht, dass du fehlerhaft bist, indem du einfach nur vermeintlich im Weg bist.
Und besonders: Niemand, ausser westlichen Menschen ist an dir vorbeigelaufen, ohne dich anzuschauen, besonders wenn du in einer Wohnung wohnst und dir nachts auf dem Flur begegnest. Inzwischen wissen wir, dass das ein westliches Ding ist, das nicht so sein muss. Wahrscheinlich nicht mal böse gemeint, aber in jedem Fall macht es die Welt zu keinem besseren Ort. Es ist an uns allen, das zu verändern.
Dennoch genießen wir die Stadt, denn unter der unvertrauten Oberflächen, stecken (meistens) nette Menschen. Wie zB unser Host (Venezuelaner), der uns mit selbst gebackener Lasagne versorgt.
Madrid 37 Grad, also genauso wie die letzten 11 Monate in Asien.