2019,  Kambodscha

Siem Reap

Eigentlich wollten wir hier nicht hin. Extra komplett nach Norden fahren, um dann wieder nach Süden ans Meer zu fahren. Für was? Ein paar Tempel? Zugegeben: Die größten Tempel der Welt. Aber hatten wir nicht gesagt: Genug mit Tempel und Burgen? Aber muss man nicht eigentlich?
Wir sind uns noch immer nicht sicher, ob wir wirklich das machen sollen, was hier alle machen.
Erst einmal schauen wir uns die Stadt an. Komische Leute sind hier. Erstaunlich viele Einzelmänner. Ansonsten ist die Stadt eher klein. Niedrige Bauten, teilweise Sandstraßen und sehr auf Touristen ausgelegt.
Der innere Bereich beherbergt die Pubstreet, in der man viel zu teuer Essen und Trinken kann, die Nachtmärkte und Old Market usw bestehen im Prinzip aus dem immer wieder geklonten Tshirt-, Andenken- und Schmuckstand. Allerdings für unschlagbare Preise. Wenn man Dinge anhäufen will, kriegt man hier Shirts für 3 Dollar. Das ist aber nichts gegen Angkor Wat, dort wurden uns 2 Hosen oder Shirts für 1 Doller angeboten.
Diese Pubstreet und dieser ganze Kram sind nichts für uns und so machen wir uns auf die Suche nach einheimischen Küchen zu “normalen” Preisen. Das ist nicht ganz einfach aber möglich. Wir finden dabei sogar einen kleinen Markt, der wirklich ein bisschen was anderes hat. “Made in Cambodia” ist ein Markt, der Kunsthandwerkern eine Chance gibt. Damit werden oft ganze Familien beschäftigt (Stoffwebereien) oder behinderte Minenopfer unterstützt, die es hier in einem der meist vermienten Länder der Welt, an jeder Ecke gibt.
Gleich daneben gibt es eine Bar “Brothers”, wo das Essen halbwegs bezahlbar ist, obwohl´s auch Burger usw gibt und Cocktails für nur 1,50$.
Wegen der gemütlichen Sessel und großen Ventilatoren zieht es uns hier öfter hin. Außerdem stellen wir mit Freude den französischen Einfluss in Form vieler Bäckerein und damit Baguette fest.


Wir besorgen uns noch eine kambodschanische Simkarte für 5$ und 12 GB Guthaben bei SMART, weil das Festnetz hier nicht das Beste sein soll, lassen uns richtig schlecht massieren und wir gehen ins Kino. Ja richtig gelesen. Wir sind so erstaunt über ein Kino, dass wir beschließen um 17 Uhr ins Kino zu gehen. Frozen 2 läuft aber wir entscheiden uns für einen Horrorstreifen “Countdown” und so kommt es, dass wir noch am selben Tag in Cambodscha im Kino sitzen. Auch nie gedacht. Aber für 2$ kann man das mal machen.

Nach einem Tag Auszeit ist eigentlich nur noch ein Tag vorhanden, bevor wir weiter wollen nach Phnom Penh, um möglichst schnell aus Kambodscha raus zu kommen und in der Stadt ein Visum für Vietnam zu beantragen. Also beschließen wir doch am nächsten Tag nach Angkor Wat zu fahren und die wahnsinnigen Eintrittskosten von 37$ pro Person plus 18$ Tuktuk Kosten von unserem Konto für Sonderkosten zu nehmen.
Denn irgendwie sehen würden wir das gerne schon mal. Ganz besonders die eingewachsenen Tempelanlage von Wat Prom, dem Lara Croft Tempel.

Also tuktukern wir den nächsten Tag von Tempel zu Tempel bis uns die Füße nicht mehr tragen und wir den Fahrer anbetteln, es möge der nächste Tempel an uns vorrüber ziehen.

Der Bericht zu den Tempeln findest du hier

Nach dem Tag beschließen wir nicht morgen bereits mit dem Local Bus nach P.P. zu fahren, sondern uns noch einen Tag zu erholen und so genießen wir noch einen Tag in der Stadt, füllen unseren Reisproviant auf und finden noch eine Menge Shake Dealer, die ausprobiert werden wollen, so wie ein Menü im Brothers und gönnen uns eine halbe Stunde Fuss-Rücken-Nachenmassage für 2$ (Es gibt auch noch günstigere Massagesalons für eine halbe Stunde für 1$)



Wir beobachten die Verladung der Backpacker in Nachtbusse, die bis zu 24 Stunden fahren und mit Betten oder gar Doppelbetten ausgestattet sind. Allerdings sind sie auch eine Todesfalle. Fahrer, die 24 Stunden durchfahren und teilweise nur auf Drogen durchhalten und das ganze mit der Hupe auf der Gegenfahrbahn. Kein Wunder, dass wenn Backpacker hier ums Leben kommen, es meistens in diesen Bussen ist.

Aus diesem Grund wollen wir auch keinen MiniVan oder VIPBus, wie sie hier heißen, denn darin hat man kaum eine Chance, wenn man Frontal auf einen LKW knallt. Deshalb wollen wir einen Big Bus und buchen eine Fahrt in einem kleinem Unternehmen bei dem scheinbar nur Locals fahren für 6$ für die 6 Stunden Fahrt. Klar, dass wir viel mehr zahlen als Einheimische.
Wir werden mit einem Pritschenwagen abgeholt und machen schon Witze, dass das der Bus nach P.P. sei.

Zum Glück ist es nur der Zubringer und wir fahren begleitet von HELLO rufen der Kinder auf den anderen LKWs zum Busbahnhof ausserhalb der Stadt.

Unser Bus sieht ein wenig aus wie in Indien, aber der Fahrer fährt sicher. Er lädt alle paar hundert Meter und später in größeren Distanzen Leute ein und aus. Teilweise auch ganze Motoroller unten im Gepäckfach.

Leider geht die Klima nicht und beim Klostopp fragt uns der Fahrer besorgt, ob wir es aushalten. Klar doch! Hauptsache er fährt einigermaßen sicher. Das mit dem Überleben IM Bus, das kriegen wir schon hin.

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