Tokyo zu Fuss
Tokyo Metropolitan Government Building
Ein großartiger Ausblick, komplett umsonst. Darüber hinaus war hier wieder besonders schön zu sehen, wie höflich die Beamten die Taschen kontrollieren (beinahe wie eine Puppe an Seilen bewegt er sich, dann informiert der Liftboy über die 55 Sekunden bis zur Ankunft im 45. Stock und verbeugt sich vor den Fahrgästen bis die Türen geschlossen sind. Oben steht ein Piano und jeder der spielen möchte (und das sind nicht wenige) stellt sich an einer markierten Zickzacklinie an. Und natürlich spielt jeder wie ein Weltmeister. War ja irgendwie klar. Hier haben wir uns tatsächlich zum ersten Mal in ein Souvenir für Utes Kopf verliebt aber dagegen entschieden, weil viel zu groß monatelang eine Pudelmütze durch tropische Staaten zu schleppen. Stattdessen hab ich plötzlich ein neues Capy.
Unten am Boden machen die Japaner Picknick. Da es nur so wenig Flächen gibt, drängen sie sich auf braunen Flächen zusammen, auf den wenigen auf denen es erlaubt ist und ein jeder tut so als sei er mit seinem Picknickkörbchen mit seiner/m liebsten ganz alleine in der echten Natur. Hast du die Mutter aller Picknickdecken entdeckt?
Shinjuku
Der riesige 3D Screen in Shinjuku ist faszinierend und hier hatten wir das erste mal das Gefühl, in einer Weltmetropole zu sein. Als die anderen Bildschirme am Square anfingen sich einzumischen und eine Diskussion zwischen Personen auf mehreren Bildschirmen begann, war das Optimum, was auf Bildschirmen herauszuholen ist, erreicht. Danach kam wieder die Polizeikatze, die die Touristen vor den „Einheimschen“ warnt, vor dem Anfreunden, in Bars mitnehmen und Ausnehmen. Wir haben so einen Kerl getroffen, dem das passiert ist und man fragt sich schon… naja. Egal.
Eigentlich wollten wir aber in die Omoide Yokochō auf der anderen Seite der Unterführung an Bahnhof, wo in einer engen kleinen Gasse winzige Restaurants mit wenigen Plätzen direkt am Kunden die Speisen zubereiten. Ein kleines Stück altes Tokyo.
Der Weg dorthin mit absurden Wegweisern führt uns gute 2 km Zickzack durch die Metro Station, Malls, unterirdische Gänge und JR Stationen. Als wir endlich in der kleinen Gasse sind, entdecken wir einen kleinen Tunnel, der uns nach nur 100 Metern wieder zurück auf die andere Seite, zu den 3D Screens bringt. Aaarrrrgh!!!
Golden Gai
Golden Gai, eine Gegend, die mich ein wenig an einen ganz alten Bereich in Flensburg erinnert, aber während dort meistens Prostituierte leben sind es hier wieder winzige Bars. Weil sie so wenig Plätze haben, verlangen die meisten eine Platzgebühr, teils ganz schön happig. Die Gegend liegt gleich neben den riesigen blinkenden Straßen mit eher zwielichtigen Angeboten (da ist man in Japan nie ganz sicher). Außerdem schaut hier der berühmte Godzilla über ein Hochhaus.
Und dann geraten wir in einem Stadtteil, in dem wir lange durch einfach Wohnhäuser spazieren in eine große Mall. Nicht nur, dass unten ein (grauenhafter) Cosplay Gesangswettbewerb stattfindet, oben auf dem Dach ist scheinbar gerade ein Convent und dort stehen Fotografen in langen Schlangen vor beliebten Cosplayern. Egal wo man hinschaut, überall Kostüme. Die meisten sind sehr einfach gemacht, aber dazwischen sind immer wieder ein paar Hingucker.
Zurück am Burggraben. Diesesmal bei Nacht. Die Blüten waren bereits nach 2 Tagen schon weniger, aber die Beleuchtung machte das Ganze zauberhaft.
Nächster Kanal mit noch mehr Bäumen. Nicht mehr in so voller Blüte aber schöne Stimmung durch Laternen und kleine individuelle Läden entlang des Kanals.
Am Metro Ausgang werden die 5 Leute auf die richtige Seite sortiert, damit sie auf dem breiten Zebrastreifen nicht mit den 5 Leuten auf der anderen Seite kollidieren. Ich weiß gar nicht, wie wir das zuvor je überlebt haben.
In Tokyo fanden wir den größten Starbucks der Welt. 5 Etagen, Kaffee, Tee- und Cocktailbar, sowie Bäckerei. Toller Style, alle Preise nochmal verdoppelt. Großartig. Endlich noch teurerer Kaffee.
Aber es ist wirklich schön designed.
Allerdings muss man sich eine Wartemarke online ziehen und dann ist man schon in 2-3 Stunden drinnen. Es sei denn du bist bis dahin draußen festgefroren. Wir hatten Glück, weil ein netter Japaner uns seine Marken gab, die nur noch eine Stunde Wartezeit hatten. Kaffee getrunken haben wir später einen Laden weiter.