Bild Cpap Gerät Resmed S9
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Weltreise mit Schlafapnoe und Cpapgerät

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Björn mit Cpapgerät

Verreisen mit dem Cpap Gerät – oder gar eine Weltreise? Eine der meistgestellten Fragen ist, ob das geht und wie ich das auf der Reise gemacht habe.
Die gute Nachricht: Ja, ich habe es natürlich mitgenommen. Aber dafür gab es einiges zu bedenken:



Die Wahl des Cpap-Gerätes


In meinem gewöhnlichen Leben hatte ich ein Gerät von Resmed mit Befeuchter.
Das neue Resmed AirSense 10 ist viel schwerer als das Resmed S9, das ich davor hatte.
Beim Resmed S9 kann ich den Wassertank entfernen und spare damit das halbe Gerät in Größe und Gewicht ein.
Das AirSense 10 dagegen bleibt genauso schwer und groß. Das Weglassen des Tanks würde nur aus Energiegründen im autarken Campervan Sinn machen, hätte aber sonst keine Vorteile. Ich habe sogar das Resmed Mini im Auge gehabt. Das ist zwar wesentlich kleiner, aber auch sehr laut und kostet ca 1000 €. Mit dem halben Resmed S9 habe ich also einen funktionierenden Kompromiss gefunden.
Ich habe diese Geräte gewählt, weil ich diese auch zuvor genutzt habe. Es könnte also auch andere Geräte geben, die ähnlich gut geeignet sind. Ich freue mich über Kommentare diesbezüglich.


Das Resmed S9 habe ich gebraucht bei Ebay gekauft. 2019 hat das 400 Euro gekostet inzwischen gibt es die teils noch günstiger. Zusätzlich habe ich mir ein Ozonreinigungsgerät gekauft um es zu desinfizieren.
Das Zubehör hatte ich über Jahre gesammelt. Dadurch dass sich die Reise so verlängerte. reichte das Zubehör nicht aus. Ich habe einmal Befestigungsbänder* und Masken nachgekauft. Tatsächlich ist auf der ganzen Reise kein Schlauch kaputt gegangen und kein einziges Teil gebrochen, obwohl ich eine nicht unerhebliche Ersatzteiltasche (besonders auch Tape) dabei hatte. Da hat sich bei der Qualtität in den letzten Jahrzehnten eine Menge getan.
Das Gerät lässt sich relativ einfach auch ohne einen Arzt in den Einstellungen für den Druck anpassen, was nötig war, weil ich auf der Reise 20 kg abgenommen habe.

Wir sind per Campervan und per Rucksack gereist. Für beide Reisearten haben wir unterschiedliches Equipment benutzt.


Cpap im selbstausgebauten Campervan

Im freistehenden Campervan ist nicht das Gewicht entscheidend, sondern die verbrauchte Strommenge pro Nacht.
Im Idealfall habe ich Landstrom, aber das ist selten der Fall. In den meisten Fällen wurde das Gerät von unserer Bordbatterie und der Solaranlage gespeist.
Dafür habe ich (leider) nicht das vollkommen überteuerte (119 €) Netzteil gekauft, sondern stattdessen ein Stromadapter für die normale Steckdose. Vorteil: Dieses Netzteil verbraucht stellt nur 30 Watt zur Verfügung statt der 90 Watt des Originalnetzteils. Damit kann dann der Befeuchter nicht betrieben werden, was ja eh der Plan war.
Es gibt jetzt scheinbar ein günstigeres 12Volt Autoadapterkabel* für 49€ das du für das Airsense 10 und S9 gleichzeitig nutzen kannst.
Ein 12 Volt Anschluss wäre natürlich besser gewesen, weil der energieintensive 240 Volt Wandler damit nicht genutzt werden müsste.
Da unsere Bordbatterie aber Probleme hatte, habe ich mir im zweiten Jahr im Logdown auf einem Campingplatz in Spanien eine Handbatterie* bei Amazon bestellt (ausverkauft Nachfolgemodell* unten im Kasten), die ganze 4-5 Tage durchhält, bevor sie wieder geladen werden muss. Diese kann ich wegen der Grenze von 100 Wh nicht im Flugzeug mitnehmen. Dafür hatte ich bereits zuvor eine Batterie* gekauft, die 1-2 Tage durchhielt.
Das war ein Luxus, den ich mir gewünscht hätte, als ich früher mit Klemmen an der Autobatterie meines Cabrios und einem billigen Spannungswandler versucht habe, im Zelt vorm Auto zu schlafen.
Bei sehr kalten Nächten gibt es noch das Problem der Flüssigkeitsbildung im Schlauch. Dem kannst du entgegenwirken, indem der größte Teil des Schlauches unter deinem Kissen verschwindet oder einer deiner häkelbegeisterten Verwandten einen Schlauch häkelt oder man kauft so einen Schutz bei Amazon*. Da ich nachts den Mund öffne ohne Befeuchter und keine Vollmaske trage, habe ich einige Kopfbänder*.

Schnelle Übersicht des Equipments im Vanlife

Strom aus Zigarettenanzünder Autoadapter S9 u Airsense 10*
Strom aus Steckdose: Original Netzteil oder alternatives 30Watt Netzteil*(dann ohne Befeuchter)
Handbatterie Nachfolgemodell*: 3-4 Nächte ohne Befeuchter (günstigeres und kleineres Model)
Flugreisen Batterie im nächsten Kasten (Backpacking mit Cpap)
Schlauchmantel* für kalte Nächte
Kopfbänder* gegen Mundöffnen.
Maskenband* falls die Kasse nicht zahlt

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Cpap im Backpack

Im Rucksack sind die Anforderungen andere. Hier geht es um Gewicht.
Auch hier half das energiesparsamere Netzteil mit 30Watt schon alleine durch das geringere Gewicht.
Die ersten 3,5 Jahre hatte ich so eine Batterie* dabei. Während diese vor ein paar Jahren noch 1000 Euro kosteten gibt es sie jetzt bereits für 380 Euro. Die Bedingung für den Flieger: Sie dürfen nicht über 100 Wh haben und müssen unbedingt im Handgepäck mitgeführt werden. Der Aufkleber muss die Nennleistung des Akkus benennen (Wh Werte). Mir hat es geholfen zusätzlich ein grünes Medizinkreuz* auf die Batterie zu kleben, um Fragen am Flughafen proaktiv zu reduzieren.
Der Spannung passt sich das Gerät automatisch an, für alles andere hatten wir diesen Reiseadapter*, einziges Manko hier war, dass das leichtere Netzteil plus dieser Adapter manchmal zu schwer waren, um in der Wand zu halten, so dass wir ein kleines Kabel dabei hatten, um ihn abzulegen.
Bei jeder Unterkunft haben wir bei Booking auf die Option “Steckdose in Bettnähe” geachtet. Wenn es die nicht gab, bekamen wir fast immer ein Kabel von der Unterkunft. In Asien haben wir uns überlegt ein kleines Verängerungskabel zu kaufen.
Ich kann zum Thema nichts zu Stromschwankungen sagen. Medizinische Geräte sind dabei relativ gefährdet. In 5 Jahren haben wir alles an Stromschwankungen uns Ausfällen gehabt und es ist nichts passiert. Wer sich da sorgt findet bestimmt irgendwelche Spielzeuge, die das schützen würden.

Schnelle Übersicht des Equipments beim Backpacking

Strom aus Steckdose: Original Netzteil (schwer) oder alternatives 30Watt Netzteil* (ohne Befeuchter)
Flugreisen Batterie*: 2-3 Nächte ohne Befeuchter
Schlauchmantel* für kalte Nächte
Aufkleber* grünes Kreuz für Batterie
Kopfbänder* gegen Mundöffnen.
Maskenband* falls die Kasse nicht zahlt
Reiseadapter – die eierlegende Wollmilchsau

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Ohne Batterie

Im letzten Jahr haben wir auf die Batterie verzichtet, da sie fast einen Kilo im Reisegepäck verursacht hat. Die Nächte ohne Strom waren an einer Hand abzuzählen und das würde ich auch so schaffen. Kosten-Nutzen für den Transport standen damit in keinem Verhältnis, besonders weil ich mir vor der Reise für knapp unter 1000 Euro eine Spange hab anfertigen lassen. Diese Spange hätte die Kasse nicht bezahlt, da bereits das Gerät bezahlt wurde und bei mir auch nicht die gleiche Wirkung hat. Ich hatte mich aber auf einer Insel ohne Strom gesehen und wollte teilhaben können falls ich in eine solche Situation käme.

Warum ich das Gerät im Flugzeug nicht als kostenloses Handgepäck nutze


Im Flugzeug habe ich das Gerät nicht benutzt, weil ich dafür jedes mal eine Genehmigung anfordern müsste und ich befürchtete, dass es sogar zu einem Verbot der Mitnahme im Handgepäck kommen könnte. Sowas ist mir schon passiert, obwohl das Recht auf meiner Seite stand und ich lieber keine schlafenden Hunde wecken wollte. Das Gerät gilt mit dem entsprechenden Ausweis als zusätzliches kostenloses Handgepäck. Mach das nicht! Sogar in London wurde ich einmal nicht durch den Sicherheitscheck gelassen, bis der Chef des Sicherheitsbeamten zufällig vorbei kam. Auf dieses Spiel habe ich in asiatieschen oder lateinamerikanischen Fluglinien überhaupt keine Lust, da man Ende nur verliert. Das wäre nur eine Option bei Übergepäck und der Zusage am Schalter, dass es so in Ordnung ist.
Es gibt aber ein Problem, das ich so nicht erwartet hatte:

Cpap Geräte in großen Höhen

In Südamerika gab es ein Problem mit der Höhe. Das Cpap Gerät machte große Probleme. Wurde laut und klang als ob es jeden Moment auseinanderfliegen wollte. In Bogotá wurde ich mir erst dadurch unserer Höhenmeter bewusst und erfuhr aus den Gerätedaten, dass es nur bis 2500 Metern Höhe zuverlässig läuft.
Eine Nachfrage beim Support bei Resmed, was denn passiere über 2500 Metern, blieb zwar nicht unbeantwortet, aber inhaltlich wollte man mir scheinbar nicht antworten, oder sie wissen es selber nicht.
Die Gute Nachricht: Nach 5 Monaten in diesen Höhen bis 4000 Metern, in denen das Gerät geklungen hat, als ob es kaputt gehe, lief es in Buenos Aires auf Meereshöhe wieder normal. Es scheint also eine Art Überlastung zu geben und zwar bereits knapp unterhalb der angegebenen 2500 Höhenmetern.
Mein persönliches Problem hatte ich in Copacabana Bolivien auf 4000 Metern, wo ich wirklich dachte ich ersticke. Das lag zum einen an der Schlafapnoe und der Höhe bei Nacht, andererseits durfte ich wegen der Einnahme von Metformin die helfenden Höhentabletten nicht nehmen.

Zusammenfassung:

Individualreisen und Weltreise mit dem Cpap ist defintiv möglich. Ich werde nächstes mal ohne Zusatzbatterie im Rucksack reisen und im Van mit der tragbaren Batterie, sofern ich frei stehen möchte. Zubehör werde ich mir über die Zeit ansparen.
Ich würde ein kleines (max 1 Meter langes) Verlängerungskabel mitnehmen, das europäischen Standart entspricht, damit ich das Gerät hinter dem Reiseadapter verlängern kann. Damit wäre auch das Ablegen auf dem Nachttisch leichter.
Wie ich in großen Höhen handeln werde, kann ich nicht sagen. Ich werde evtl mit Ärzten sprechen, in wieweit ich dennoch die Medikamente zur Entlastung nehmen könnte.



Wer schreibt hier


Ich bin Björn

Ich bin Grafiker, Autor und Lebenskünstler. Ich lebe eigentlich in Hamburg, bin aber eigentlich Nordfriese und lebte in meiner Kindheit an der Nordsee und Sichtweite Dänemarks. Ich schreibe sehr gerne, liebe alles Visuelle, mit meinen Händen zu arbeiten, gerne mit Holz und Licht, natürlich zu reisen und mit anderen zu philosophieren und Pläne auszuhecken. Ausserdem beginnen meine Augen zu leuchten, wenn ich Eseln, frechen Vögeln oder Ottern begegne.

2019 sind Ute und ich auf diese Reise gestartet und aus geplanten Monaten wurden bis jetzt knappe 5 Jahre.
Mit kleinem Budget fiel uns auf, dass neuerdings immer weniger echte Backpacker unterwegs sind und die Infos im Netz eher dem Budget der neuen reichen Rucksackreisenden entsprechen.
Wir versuchen Informationen für euch echte Backpacker zu notieren. Dabei sollen sie nur eine Hilfe sein und niemals vollständig sein, um das eigene Denken und Entdecken nicht einzuschränken
Denn wirklich reisen heißt auch etwas selbst entecken und nicht einfach abzuhaken.